Medikamententester

Studienarten: Welche Arten von Medikamententests gibt es?

Im Vorfeld haben wir den Begriff "Medikamententest" verwendet, wenn wir von klinischen Studien gesprochen haben, die mithilfe von Probanden durchgeführt werden.

Wir wollen Ihnen an dieser Stelle noch weitere Studien vorstellen, für die Sie sich als Testperson bewerben können und die nicht nur das bloße Einnehmen eines Medikaments zum Inhalt haben.

Beobachtungsstudien

Der Proband gibt über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen Auskunft über eine bestimmte Entwicklung. Das Beobachtungsfeld kann im Vorliegen einer eventuell vererbbaren Krankheit in der Familie sein, oder über die Wirksamkeit eines bestimmten Medikaments, das ohnehin schon eingenommen werden muss. Es kann sich auch um die Beobachtung und Protokollierung eines bestimmten Krankheitsverlaufs sein. Bei Beobachtungsstudien nimmt die Testperson kein zusätzliches Medikament ein, das auf den eigenen Körper Einfluss nimmt.

Präventionsstudien

Diese Art von klinischen Studien befasst sich mit der Entwicklung von wirksamen Vorbeugungsmaßnahmen für bestimmte Krankheiten. Folglich kommen dafür nur solche Bewerber als Testpersonen in Frage, die von der Krankheit, um die es geht, nicht betroffen sind. Es kann aber auch um die Vermeidung von so genannten Rezidiven gehen, was nichts anderes bedeutet, als dass eine bereits überstandene Erkrankung nicht wieder aufflammen soll. Zu diesem Zweck werden Personen benötigt, die bereits einmal unter dem betreffenden Krankheitsbild gelitten haben und momentan eine beschwerdefreie Phase genießen. Die Teilnahme an einer Präventionsstudie bringt die Einnahme von Medikamenten mit sich oder die Bereitschaft zu anderen Therapien.

Behandlungsstudien

Interventionsstudien - wie Behandlungsstudien auch genannt werden - haben das Ziel, die Wirksamkeit bestimmter Medikamente oder Therapien zu erproben. Dabei kann auch die Wechselwirkung bestimmter Wirkstoffe erprobt werden oder eine Weiterentwicklung einer bereits anerkannten und praktizierten Therapie. Als Teilnehmer an einer Behandlungsstudie nimmt man Wirkstoffe in Medikamentenform ein oder unterzieht sich einer Therapie. Es kann sich dabei auch um eine Strahlentherapie oder um eine operative Therapie handeln. Die Behandlungsstudie wird häufig stationär durchgeführt.

Screeningstudien

Um die wirkungsvollste Methode einer therapeutischen Maßnahme für eine bestimmte Erkrankung zu herauszufinden, wenden die Forscher gerne die Screeningstudie an. Der Proband unterzieht sich dazu verschiedenen Therapien. Das kann sowohl die Einnahme von Medikamenten sein bis hin zu anderen Behandlungsmethoden, die geeignet sind, die betreffende Erkrankung positiv zu beeinflussen.

Lebensqualitätsstudien

Um die Lebensqualität chronisch kranker Menschen zu verbessern, bedient sich die medizinische und pharmazeutische Forschung der Ergebnisse von Lebensqualitätsstudien. Als Testperson für solche Studien muss man die betreffende chronische Krankheit aufweisen und bereit sein, sich verschiedenen Therapien und Methoden zu unterziehen.

Diagnostische Studien

Um die Früherkennung von Krankheiten zu verbessern oder auch um eine höhere Sicherheit im Diagnoseverfahren herbeizuführen, werden Diagnostische Studien durchgeführt. Als Proband für solche Studien muss man unter den Beschwerden leiden, die das Ziel des jeweiligen Diagnoseverfahrens sein sollen.

Doppelblind-Studien - Placebo

Die Doppelblind-Studie oder auch Placebo Studie wird dann angewandt, wenn die Wirksamkeit eines bestimmten Medikaments nachgewiesen werden soll. Dazu werden zwei Gruppen von Testpersonen gebildet, wovon die Teilnehmer der einen Gruppe das Medikament einnimmt, das getestet werden soll. Die andere Gruppe erhält ein völlig wirkungsloses Mittel. Dieser Medikamententest ist dann erfolgreich für das betreffende Produkt verlaufen, wenn sich bei der ersten Gruppe nachweisbare Reaktionen feststellen lassen. Die Medikamententester wissen natürlich vorher nicht, ob sie das Placebo oder das Medikament verabreicht bekommen.

Dosisfindungsstudien

Um die perfekte Dosierung eines neuen Medikaments herausfinden zu können, werden Dosierungsstudien durchgeführt. Die Testpersonen erhalten unter ärztlicher Aufsicht unterschiedliche Dosierungen. Ihre Reaktionen werden protokolliert und ausgewertet. Das Ziel dieser Forschungsstudie ist in erster Linie die Festlegung der idealen Dosierung, aber auch die Ermittlung einer zulässigen Höchstdosierung zur Vermeidung gesundheitlicher Schäden. Dosierungsfindungsstudien werden häufig unter stationären Bedingungen durchgeführt. Der Proband sollte das Beschwerdebild vorweisen können, gegen welches das zu testende Medikament dosiert werden soll.

Fazit:

Sie sehen also, Ihre Tätigkeit als Proband kann vom Ausfüllen eines Fragebogens bis zur Bereitschaft reichen, sich einem operativen Eingriff zu unterziehen. Welche Art von klinischer Studie für Sie möglich und empfehlenswert ist, kann nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt festgelegt werden.